Samhain, November und der Tod

Jeden Tag neu erleben

Himmel sind wir gewesen
 - Himmel werden wir sein

Samhain steht vor der Tür: Am 1. November beginnt nach dem alten keltischen Kalender die Herrschaft der dunklen Winter-Göttin Morrigan und damit auch die Zeit der Totenehrung. Die helle Jahreszeit endet, die Sonne wird schwächer und kalt. Altes stirbt, damit etwas Neues geboren werden kann. Zeremonien und Meditationen in Stille und Reflexion sind bestimmend für diese Zeit. Der Kreislauf des Lebens und des Sterbens kennt jedoch keinen Anfang und kein Ende - Unsere Seelen sind unsterblich. „Die Angst vor dem Tod bringt viele Menschen um ihr Leben“, heißt es in einer Auswahl zu Texten von C.G. Jung. Der Tod bedeutet nicht Tod, sondern Geburt. So ist auch ein Satz im Gilgamesh-Epos der Sumerer zu verstehen: „Jung wird der Mensch als Greis.“ Das geistige Wissen um den Tod erleichtert uns den Übergang. „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“, hat vor 2500 Jahren ein Schüler seinen Lehrer Konfuzius gefragt. Der Weise antwortete darauf: „Wie magst du dir Sorgen machen wegen des Lebens nach dem Tode, da du ja das Leben vor dem Tode gar nicht kennst.“ Angstfrei und voller Wissen sollte unser Leben sein. Im Gewebe des Lebens, ist alles miteinander verwoben.

Munay sonqo - von Herzen

Wir sind Sternenkinder

Die Überlieferung sagt: Nach dem Tod …

- kehrt das zurück zur Erde, was immer zur Erde gehörte (Körper)

- kehrt zur Spitze der heiligen Berge zurück, was schon immer zu den Bergen gehörte (Geist, Wissen)

- kehrt das zu den Sternen, zum Himmel zurück, was immer dem Himmel angehörte (Energiefeld, Seele)


Das Energiefeld - Sitz der Seele?


Das Energiefeld des Menschen ist über die Chakras und dem Nervensystem mit dem Körper verbunden. Das uns umgebende Energiefeld organisiert den physischen Körper. In ihm werden auch die Wunden und Verletzungen wie in einer Art Blaupause gespeichert. Diese leuchtende Matrix kann von uns verändert werden. Dadurch lässt sich auch der physische Körper verändern. Wir können so neue Körper erschaffen, die anders heilen, anders leben, anders altern und anders sterben. 
Die Anzahl der Nerven im Körper des Menschen würde in der Länge den Globus dreimal umkreisen. Der Körper hat enorme elektrische Ströme, die ein bioelektrisches Feld um den Körper schaffen. Dies ist der primäre Leim, der den Energie-Körper an den physischen Körper hält. Wenn wir sterben bricht dieses Feld zusammen und das Energiefeld löst sich über die oberen Chakren aus dem Körper.


Der Ahnen-Altar
Für unsere Ahnen haben wir bei uns im Haus ein kleines Holzschränkchen an der Wand im Flur befestigt. Dort nähren wir unsere Ahnen mit Liebe, Gebeten usw. Wir ehren sie bewusst in diesem verschließbaren Altar. Indem wir sie dort wissen, wollen wir sie im heiligen (mythischen) Platz halten. Wir machen ihre Geschichten nicht länger zu unseren und leben unser eigenes Leben. Wir halten die Ahnen auf dem Altar und nicht in unserem biologischen Körper.
Natürlich braucht es eine Zeit der Trauer. Wir ehren und lieben die, die gegangen sind, aber auf Dauer möchten wir sie nicht länger wie „hungrige Geister“ an unserem Tisch sitzen haben und an unserem Leben teilnehmen lassen auf eine Art, die uns am Leben hindert. Das hilft weder den Lebenden, noch den Toten. Sie sollen ins Licht gehen, um wiedergeboren zu werden. Vom Himmel aus können sie uns ein Stern bleiben, der uns im Leben begleitet.
Wenn wir einen Ahnenaltar schaffen, ehren wir sie für ihre Geschenke und Lehren, die sie uns gegeben haben. So einen Altar kannst du auch auf andere Weise schaffen. Er sollte jedoch nicht so raumgreifend sein, verzichte auch, wenn möglich, auf zu viele und zu große Bilder der Verstorbenen. In der Zeit der Trauer von einem Jahr ist dies in Ordnung, doch danach sollte dies auf wenige Plätze reduziert werden. Wir ehren die Ahnen an ihren Geburts- und Todestagen sowie ganz besonders in der Heiligen Nacht auf den 1. November.

Hallloween ist mehr als ein Kinderspuk
Bereits in den keltisch/germanischen Stämmen wurde zu Samhain (1. November) ein Feuer entzündet. Kinder und Jugendliche verkleideten sich als Geister, Hexen und Dämonen. Als Wegleuchte für die Geister wurden Kerzen in ausgehöhlte Rüben gesteckt. Ein Brauch, der in den vergangenen Jahren über Amerika in Form der größeren Kürbisse wieder zu uns zurückgekehrt ist. “Süßes oder Saures”, rufen die Kinder und machen Halloween zu einem Grusel-Spektakel. 
Das Samhainfest  ist durch das christliche Allerheiligen ersetzt worden, der Abend davor ist heute weltweit als Halloween (all Hallows eve) bekannt.

Der November ist weltweit der Monat des Gedenkens der Verstorbenen. Am Tag der Toten (Dia de los muertos) ziehen in Mexiko die Familien auf die Friedhöfe, um mit den Toten ein Fest zu feiern. Nach altmexikanischem Glauben kommen die Toten einmal im Jahr zum Ende der Erntezeit zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz und gutem Essen.

Der Weg der Seele nach dem Tod

Geburt und Sterben stecken voller Geheimnisse

Wir sind alle Kinder unserer Eltern und Großeltern. Bewusst oder unbewusst tragen wir ihre Geschichten und Schmerzen in uns – oft über Generationen. Auch gute Freunde und Partner, die uns verlassen haben, sind uns in der dunklen Jahreszeit scheinbar wieder näher. 

Die Geburt eines neuen Menschen kann in allen Facetten als Wunder des Lebens bezeichnet werden – von der Zeugung bis zum ersten Atemzug. Der Tod hingegen wird in unserer Gesellschaft vielfach buchstäblich totgeschwiegen. Dabei vollzieht sich beim Sterben ebenso ein Wunder – ein Übertritt in das Unendliche.
 Die Beschäftigung mit dem Tod kann uns helfen, unser Leben bewusster zu leben. „Selbst wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Dieses Martin Luther (1483-1546) zugeschriebene Zitat drückt aus, um was es im Leben geht: lebendig zu sein, um bewusst zu gehen. Luther hatte am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen umfassende Streitschrift an die Tür der Wittenburger Schlosskirche genagelt - am Tag vor Allerheiligen.

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Der universelle Soldat

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Der Schwan als Seelenvogel am Himmel